Kork – Die praktische und umweltfreundliche Alternative zu Teak

Neuverlegung eines klassisch gehaltenen Stabdecks auf einer Najad 34…… Aus Kork!

 

Das alte Teakdeck der Najad 34 war in die Jahre gekommen. Die Fugenmasse hatte ihre Flankenhaftung verloren, zum Teil waren die Fugen und Stäbe weit abgenutzt, Schraubenköpfe wurden sichtbar und das gesamte Teakdeck wies Undichtigkeiten auf.

Altes Teakdeck mit Markierungen der Undichtigkeiten

Es war an der Zeit ein neues Stabdeck zu verlegen.

Nur welchen Baustoff nimmt man heutzutage?

  • Teak ist von seinen Eigenschaften natürlich 1A. Aber aus bekannten umwelttechnischen und politischen Gründen sowie der hohen Einkaufspreise nicht mehr vertretbar.
  • Kunststoffdecks halten lang, sind aber meist bei genauem Hinsehen nicht besonders hübsch und bestehen nun mal aus Kunststoff und somit schlussendlich aus Erdöl.
  • Das Deck einfach rutschfest anmalen? Eine durchaus praktikable Methode die natürlich die Optik des Bootes verändert. Das war für den Kunden keine bevorzugte Option.

Somit entschieden wir uns zusammen mit den Eignern für ein zum Teil schabloniertes Korkdeck mit leichten Anpassungen am Layout.


Kork ist ein nachwachsender Rohstoff der hauptsächlich in Portugal von der Kork-Eiche gewonnen wird. Um die Anforderungen an Seewasserbeständigkeit, UV-Beständigkeit und eine hohe Abriebfestigkeit zu erfüllen, sind in den im Bootsbau verwendeten Korkwerkstoffen auch zu einem gewissen Anteil Kunstharze enthalten.

Kork hat aber noch weitere starke Vorteile.

  • Kork ist nachhaltiger als Teak. Nachwachsend, hat kürzere Transportwege und kaum Verschnitt. Da im Endeffekt alle Abfälle später wieder zu Korkplatten werden können.
  • Ein Korkdeck ist genauso rutschfest wie ein Teakdeck. Wenn nicht sogar noch besser.
  • Kork isoliert besser und wird unter großer Hitzeeinstrahlung durch die Sonne nicht so heiß wie Teakholz. Es ist also Barfuß-freundlicher.
  • Ein Korkdeck ist sehr abriebfest und wäscht nicht so leicht aus.
  • Durch die Fertigung von Platten samt Fugen mittels CNC-Fräsen, können im Korkbelag so ziemlich jedes Muster oder auch Schriften eingebracht werden.
  • Korkstäbe lassen sich untereinander leicht und nahezu unsichtbar verkleben. Dies erleichtert das Verlegen, das Anpassen, sowie Reparaturen.
  • Gegenüber Kuststoffdecks haben Korkdecks eine wesentlich schönere Haptik und einen angenehmeren Komfort.
  • Ein Korkdeck ist aufgrund der geringeren Rohstoffpreise und Zeitersparnis im Vergleich zum klassisch verlegten Teakstabdeck günstiger.

Nachdem die Eigner den alten Teakbelag in Eigenleistung entfernt hatten. Begannen wir damit die alten Schraubenlöcher zu verschließen und Schablonen anzufertigen. Auf den Schablonen wurde bereits das Layout des Stabdecks festgelegt.

Anschließend wurde von einem benachbarten Betrieb das Korkdeck in Platten samt Fugen zugefräst.

Wir begannen dann mit dem Ausrichten der Platten und dem Verkleben.

 

Da die dreidimensionale Krümmung des Aufbaudachs es nicht möglich machte die komplette Fläche mit Plattenmaterial zu belegen, haben wir uns dazu entschieden die äußeren vier Stäbe jeder Seite und die Laibhölzer einzeln zu legen.

 

Die Eigner und auch wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das bestärkt uns in der Entscheidung zum Korkdeck und ebenso darin weiter Erfahrungen mit Kork zu sammeln.

Das Verlegen von Korkdecks ist für uns noch ein neues Feld, welches wir uns immer mehr erschließen. Wie bei jedem neuem Werkstoff muss man sich an diesen gewöhnen. Dies betrifft natürlich die Optik, die Haptik und die Verarbeitungsweise.

Wir finden bei Kork passen aber alle diese Punkte und der Werkstoff gut in unser Programm. Wir werden in Zukunft mehr auf Korkdecks setzen, da sie unserer Meinung nach dem Teakdeck in nichts nachstehen und ökologischer sowie zeitgemäßer sind.

Insgesamt ein sehr schöner Auftrag der Lust auf mehr macht!

Wir wünschen den Eignern viel Freude mit dem neuen Korkdeck!